
🔊 Fieber - Peter Fox feat. KIZ
Schon mal probiert, an einem heißen Tag barfuß über versiegelte Flächen zu laufen? – Seid euch sicher, das treibt an!
Als die Hitze richtig zugeschlagen hatte und der Rasen komplett verdorrt war, hielt ich es selbst im Garten kaum aus weder konnte man sich länger barfuß auf einem Fleck aufhalten, ohne dass die Füße angefangen hätten zu brennen. Ganz anders sähe es aus, wenn es auf der Fläche grün geblieben wäre. Denn freut euch – einfach jede Pflanze, ist sie noch so klein, bringt Abkühlung. Nicht nur, dass sie für sich und den Boden Schatten spendet – alle Pflanzen transpirieren Wasser an ihre Umgebung, wodurch ein Kühlungseffekt entsteht.
Das Prinzip ist so simpel, die Wirkung enorm: Es gibt also theoretisch eine Lösung aus der Hitzefalle der Städte. Jetzt muss nur noch gegärtnert, statt geteert oder geschottert werden. :) So können schnell Temperaturunterschiede von 10 bis 20°C erreicht werden. Und sind wir mal ehrlich – es wärmt einen auch einfach die Seele, wenn man an einem grünen Vorgarten, oder einem blühendem Staudenbeet vorbeiläuft, statt an Grau. Das ist sogar tatsächlich nachweislich erwiesen. Mittlerweile stehe ich sogar aus einem Baumschatten auf und bekomme das Gefühl mich bedanken zu wollen für das nette Plätzchen zum verweilen.
Klar, es ist verständlich, dass einige ein „Steinmeer“ vielleicht aus Zeitgründen bevorzugen. Andere denken wiederum, es soll alles schön aufgeräumt sein und denken sich gar nichts weiter dabei - Aber nun ja die Blätter fallen so oder so und auch der Löwenzahn wird vermutlich seinem Ruf folge leisten und sich dazwischen zwängen. Sieht das nicht ulkig aus und verursacht das nicht auch wiederum Arbeit und Kosten? - Sehen wir mal von den deutlich höheren Anschaffungskosten ab. Natur hat keine Ordnung wie wir sie kennen. Alles findet irgendwie seinen Platz und fügt sich zusammen. Ich denke die kleinen "Wilden Ecken", in denen man immer etwas Neues entdecken kann sind auch Schlussendlich einer der Faktoren, welche positiv auf uns einwirken. Es hat etwas unvorhersehbares. Hat man sich einmal darauf eingelassen und eingeguckt, stört auch das einzelne Blatt nicht mehr, weil man es nicht mehr wahrnimmt, sondern ein stimmiges Bild ergibt. Und plötzlich kann man sogar richtig kreativ werden und den Kopf frei bekommen.
Fassen wir also nochmal zusammen: eine unversiegelte Fläche ist oft kostengünstiger, individueller, Wasser kann aufgenommen und gespeichert werden und es entsteht ein wesentlich angenehmeres Mikroklima & bildet eine Lebensgrundlage für viele Lebewesen.
Steingarten geht auch anders & kann zum Refugium
für Eidechsen und Blindschleichen werden.
Habt ihr noch etwas Zeit? - schaut mal rein:
Gleicher Ort Mitte September:
Der Unterschied: die erste Fläche hat ein diverses Wurzelsystem und kann somit das wenige Wasser gut aufnehmen und ist wieder grün, der andere hat noch mit den Folgen der Trockenheit zu kämpfen.
Mein noch unvollendetes Experiment:
Die Rasenfläche in einen trittfesten Blührasen umzuwandeln, sodass durch das diverse Wurzelsystem und trockenresistente Stauden die Trittfläche grün bleibt & blüht.
gegebene Rasenfläche
- Gräser
- Weißklee
- Spitzwegerich
- Gänseblümchen
- Berufkraut und Löwenzahn
- Habichtskraut
- Braunelle
Neu ergänzt:
- Flach wachsender Thymian
- Braunelle (vermehrt verteilt)
- Mausohr-Habichtskraut
- Samen der Grasnelke
- Günsel
- Wiesenstorchschnabel hat sich ausgebreitet
Am Beetrand:
- Oranges Habichtskraut
- Sedumarten
- Heidenelke
Nach der Trockezeit, wurde der Rasen Vertikutiert, sodass Wildkräuter leichteres Spiel hatten. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Wiese nächste Jahr entwickelt.
PS: Was blüht bei euch so im Rasen und ist trittfest?
Treibt´s Bunt - Eure Gärtnerin in Ausbildung
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